Artikel vom 17.07.2015 Wildwasser: Siegburger Kanuten räumen ab
Nach dem großartigen Auftakt bei den Classicrennen über die lange Distanz bei den Deutschen Meisterschaften im Kanu-Wildwasserrennsport für die Kanuten aus Siegburg, wo sich Franziska Gawehn bereits in ihrem ersten Rennen die Goldmedaille im Einer-Canadier sicherte, folgten bereits einen Tag später die Sprintrennen über die kurze Distanz.
Da hier jeweils zwei Läufe über den Sieg der Rennen entscheiden, hatten die Gawehn Schwestern ein straffes Wettkampfprogramm zu absolvieren. Bislang gibt es deutschlandweit noch keine weiblichen Schüler, die in dieser Bootsklasse starten, daher fuhren beide einfach bei den männlichen Schülern mit. Bereits nach dem ersten Lauf im Canadier der Schüler setzte sich Franziska an die Spitze des Feldes. Ihre Schwester Carina hatte ein wenig Pech und konnte ihr Boot in einer Kurve nicht in der Ideallinie halten und musste eine 360° Drehung in Kauf nehmen, verlor dadurch wertvolle Zeit, konnte aber dennoch auf Platz 3 fahren, da die übrigen Konkurrenten ebenso starke Probleme hatten sich in der schnelleren Strömung zu halten.
Nun hieß es direkt wieder die Boote zu schultern, zum Start zurückzulaufen und den ersten Lauf im Kajak zu absolvieren. Carina erwischt einen guten Lauf und wird mit Platz 6 im starken Feld der weiblichen Schüler belohnt vor ihrer Schwester Franziska auf Platz 10.
Spannend wurde es nun in den zweiten Läufen. Franziska konnte ihre tolle Leistung aus dem ersten Lauf im Canadier noch einmal bestätigen, kam mit fast gleicher Laufzeit ins Ziel und konnte sich über eine weitere Goldmedaille und den Titel als Deutsche Meisterin im Einer-Canadier Sprint freuen. Carina hatte erneut Pech, kenterte kurz nach dem Start und musste ihr Rennen vorzeitig beenden. Durch ihre gute Laufzeit im ersten Durchgang konnte sie sich dennoch erneut über eine Bronzemedaille freuen, da keiner der weiteren Konkurrenten diese Zeit noch unterbot. Auch im Kajak konnten beide ihre Plätze im zweiten Lauf verteidigen und landeten somit im Endklassement auf den Rängen 6 Carina und 10 Franziska.
Der sinkende Wasserstand machte am darauffolgenden Tag allen Sportlern schwer zu schaffen. Dennoch entschied sich die Organisation und die Hauptschiedsrichterin die Sprintrennen der Leistungsklassen durch die technisch anspruchsvolle Slalom-Strecke vor dem Teufelssteg in Lofer durchzuführen. Nach einem nicht optimalen ersten Lauf, bei der das Boot leicht beschädigt wurde, lag Thomas Gawehn noch aussichtsreich auf Platz 3. Im zweiten Lauf konnte er sich nochmals steigern und belegte Platz 2 in der Alterklasse B zwischen den mehrfachen Weltmeistern Stephan Stiefenhöfer und Markus Gickler (beide aus Köln).
Die Siegburgerin Sabine Füßer musste ihren ersten Lauf vorzeitig beenden, da sie Schmerzen an ihrer Schulter spürte. Durch einen fehlerfreien zweiten Lauf qualifizierte sie sich als beste Dame souverän für die Finalläufe, bei denen sie dann mit Platz vier knapp am Podium vorbei paddelte.
"Für Siegburgs Kanuten war dies die erfolgreichste Deutsche Meisterschaft im Wildwassersport. Der Umstieg auf die Canadierdisziplin hat sich voll ausgezahlt. Nun hoffen wir, dass diese noch junge Disziplin bei den Mädchen auch landes- und bundesweit entsprechend gefördert wird, damit wir in den nächsten Jahren auf diese Erfolge aufbauen können", resümierte Mutter und Trainerin Manuela Gawehn, die aufgrund ihrer Tätigkeiten bei der Durchführung der Deutschen Meisterschaften als Hauptschiedsrichterin und Mitorganisatorin auch mit einer Goldmedaille bei der Abschlusssiegerehrung belohnt wurde (Gold Nummer 3 ;)
Nach dem nationalen Saisonhöhepunkt der Kanuten geht nun erst einmal in die verdiente Sommerpause bevor die nächsten Wettkämpfe im September in der Region stattfinden (6. September auf der Agger in Siegburg und 19./20. September auf dem Rhein in Köln).